Fix Laudon!

Dass Österreich seinen wohl berühmtesten Feldherren, Prinz Eugen von Savoyen, einer Fehleinschätzung des französischen Königs zu verdanken hat, ist bekannt. Zu klein sei er gewesen, nicht hübsch genug, so sagt die Fama. Doch wahrscheinlich wollte man nur verhindern, dass der Sohn der umtriebigen Olympia Mancini in der französischen Armee seinen Dienst tut.

Doch nicht nur der französische Prinz sondern noch ein weiterer bedeutender Feldherr kam erst nach einer recht ähnlichen Abfuhr nach Wien – denn ausgerechnet Maria Theresias Erzfeind, Friedrich II von Preußen hatte die Aufnahme  des jungen Letten Gideon Ernst von Laudon in die Preußische Armee abgelehnt – angeblich wegen seiner nicht entsprechenden Physiognomie[1]! Aber spätestens nach den Schlachten von Kolin und Kunersdorf hatte wohl auch Friedrich II allen Grund von Herzen „Fix Laudon“ auszurufen!

Denn Gideon Ernst wurde nicht nur in den erblichen Freiherrenstand erhoben sondern auch zum Feldmarschall ernannt. Als 56-jähriger ließ er sich zwar auf eigenen Wunsch in den Ruhestand versetzen, doch im letzten österreichischen Türkenkrieg konnte man auf einen Laudon nicht verzichten – und so wurde er als 71-Jähriger nochmals aus der Pension geholt und errang ein Jahr später – übrigens genau am 8. Oktober einen glänzenden Sieg und eroberte Belgrad – eine Glanzleistung die 72 Jahre zuvor – also ausgerechnet im Geburtsjahr Laudons Prinz Eugen endgültig unsterblich gemacht hatte!

Als einer der wichtigsten Berater und Feldherrn Maria Theresias ist Gideon Ernst Laudon nicht nur im Kraftausdruck „Fix Laudon“ sondern auch am Denkmal seiner Kaiserin am Ring verewigt!



[1] https://www.pressreader.com/austria/kurier-maria-theresia/20161124/282364039274628

https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%BCrkenkriege

https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Gideon_Ernst_von_Loudon