Happy Birthday, Max!
Max Fabiani wurde in Kobdilj geboren, einem winzigen, malerischen Dorf, heute Teil der Gemeinde Komen in Slowenien, rund 20 Kilometer von Triest entfernt. Noch immer eines der markantesten und prägnantesten Gebäude Kobdiljs ist der Gutshof der Familie Fabiani, auf dem Max als elftes von 14 Kindern der Familie am 29. April 1865 geboren wurde. Landstrich und Umfeld des jungen Max waren vom Zusammenleben deutschsprachiger, italienischer und slowenischer Volksgruppen im istrischen Küstenland geprägt.
Seiner Heimatregion blieb Max Fabiani stets eng verbunden. Nachdem er 1917 Wien wieder den Rücken gekehrt hatte, wirkte er als Architekt in Gorizia, an der heutigen Grenze zwischen Italien und Slowenien. Gorizia – in Österreich wohl eher als Görz bekannt – war für Jahrhunderte die Hauptstadt der Gefürsteten Grafschaft Görz und gehörte seit dem Tod des letzten Görzer Grafen Leonhard im Jahre 1500 zu Österreich.
In Gorizia war er nach dem ersten Weltkrieg aber auch für den Wiederaufbau zuständig, nachdem die Stadt in den Isonzo-Schlachten schwer in Mitleidenschaft gezogen worden war.
Fabiani engagierte sich darüber hinaus für den Denkmalschutz und wirkte als Kunstgeschichte-Lehrer am örtlichen Gymnasium in Gorizia. Zudem war er 10 Jahre lang Bürgermeister in Štanjel (San Daniele del Carso), heute wie sein Geburtsort Kobdilj Teil der Gemeinde Komen.
Zuerst zog es Max Fabiani aber in die Welt. Matura machte der junge Mann in Ljubljana, die Technische Hochschule besuchte er in Wien und für einige Zeit war er Assistent an der technischen Hochschule in Graz und machte für zwei Jahre im Rahmen des Ghegastipendiums eine Studienreise nach Griechenland, Italien, Kleinasien und Nordeuropa ehe er 1894 unter anderem als Mitarbeiter von Otto Wagner nach Wien zurückkehrte. Die Stationen seines umfangreichen und die moderne Architektur maßgeblich prägenden Werkes und Wirkens aufzuzählen, ist beinahe ein Ding der Unmöglichkeit. So lehrte Max Fabiani etwa an der Technischen Hochschule Wien und war Berater des Thronfolgers Franz Ferdinand für Kunstgeschichte und Architektur.
Wichtige Arbeiten Fabianis finden wir in Polen ebenso wie im heutigen Slowenien, in Kroatien oder Italien. Einige seiner schönsten Bauten stehen aber zum Glück in Wien, darunter das Geschäftshaus Portois & Fix in der Ungargasse, das Artaria-Haus am Kohlmarkt und natürlich das Volksbildungshaus Urania!
Quellen und weitere Infos:
http://www.architektenlexikon.at/de/119.htm
https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Max_Fabiani