Ein Denkmal zum 100. Geburtstag

Ob Beethoven am 16. oder 17. Dezember geboren wurde, ist nicht sicher. Getauft wurde er jedenfalls am 17. Dezember in der heute nicht mehr existierenden Remigiuskirche in Bonn. Als Geburtsdatum wird meist der 16. Dezember angegeben, möglich ist aber durchaus auch eine Taufe noch am Geburtstag des Kindes, dann wäre der 17. der tatsächliche Geburtstag. Kinder wurden häufig noch am Tag ihrer Geburt getauft, da Säuglingssterblichkeit hoch war und die Eltern Angst hatten, dass sie als Ungetaufte nicht der ewigen Seligkeit teilhaftig werden könnten und stattdessen für immer im Limbus, einer Art Vorhölle verharren müssten. Auch die Familie Beethoven war von der enormen Kindersterblichkeit betroffen. Nur drei der insgesamt sieben in die Familie geborenen Kinder überlebten das Säuglingsalter und anderthalb Jahre vor Ludwig van Beethoven war ein früh verstorbener Bruder gleichen Namens geboren worden.

Kindheit und Jugend verbrachte das Wunderkind, das mit sieben Jahren erstmals als Pianist öffentlich auftrat, in Bonn – unterrichtet von seinem nicht selten gewalttätigen Vater, dem Sänger und Musiklehrer Johann Beethoven und dessen Kollegen in der Bonner Hofkapelle. Mit 12 wurde Beethoven bereits Stellvertreter des Hoforganisten, zwei Jahre später erhielt der eine Festanstellung. Während seine musikalische Ausbildung schon im Kindesalter äußerst gründlich war, blieb seine Schulbildung zu Anfang eher bescheiden.

Als Teenager wird er auf Studienreise nach Wien geschickt, dort soll er Mozarts Schüler werden, doch dazu kommt es nicht – Beethoven muss seinen Aufenthalt wegen der Erkrankung der Mutter abbrechen. Ob er tatsächlich bei Mozart war ist, nicht sicher. Eine Begegnung der beiden wird zwar überliefert, allerdings gibt es keine Belege dafür. Bereits als 19-Jähriger musste er die Rolle des Familienoberhaupts übernehmen. Es wurden ihm die Verfügungsgewalt über die Hälfte der Pension des schwer alkoholkranken Vaters und die Vormundschaft für seine jüngeren Brüder übertragen.

1792 kam er zum zweiten Mal nach Wien – und diesmal wurde er hier sesshaft. Wobei sesshaft bei Beethoven eigentlich nicht stimmt – denn er lebte zwar ab nun in Wien und den dazugehörigen Vorstädten, doch sind allein im heutigen Stadtgebiet über 30 Wohnadressen des Genies überliefert. An manchen, wie im Pasqualatihaus auf der Mölkerbastei wohnte er mehrmals. Dazu kommen noch Aufenthalten etwa in Baden oder Mödling. Insgesamt soll er in seinem Leben 68 Mal umgezogen sein!

Heute erinnern an die 35 Lebensjahre, die Beethoven in Wien verbrachte nicht weniger als 19 Gedenktafeln, sechs Gedenkstätten, sechs topographische Bezeichnungen und zwei Denkmäler!

Eine der frühesten Erinnerungsstätten an da musikalische Genie ist auch eine der eindrucksvollsten, nämlich das kurz nach seinem 100. Geburtstag begonnene Denkmal am Beethovenplatz. Doch von der Idee bis zum fertigen Denkmal war es ein langer Weg. Nach den Feierlichkeiten anlässlich des Geburtstages begann Anfang des Jahres 1871 die Gesellschaft der Musikfreunde mit der Einsetzung eines Komitees zur Errichtung eines Denkmals. Zwei Jahre danach erging eine Ausschreibung an Carl Kundmann, Anton Paul Wagner, Johannes Benk und Caspar von Zumbusch. Über die eingereichten Entwürfe wiederum entschied ein Preisgericht. Caspar von Zumbusch erhielt dabei den Zuschlag, wobei sich die Auftraggeber dabei noch Änderungen des ursprünglichen Entwurfes ausbedungen hatten. Am 1. Mai 1880 schließlich wurde das Denkmal enthüllt.

 

 

Quellen und weitere Infos:

https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_van_Beethoven

https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Ludwig_van_Beethoven

https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Beethoven-Wohnungen

https://www.katholisch.de/artikel/27996-gottsucher-und-ausnahmemusiker-vor-250-jahren-wurde-beethoven-geboren

https://de.wikipedia.org/wiki/Beethoven-Denkmal_(Wien)

https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Beethovendenkmal_(1)